Eine Dauerbeschwerde:
„Ich habe keine Hoffnung mehr für die Zukunft unseres Volkes, wenn sie von der frivolen Jugend von heute abhängig sein soll. Denn die Jugend ist ohne Zweifel unerhört rücksichtslos und frühreif. Als ich noch jünger war, lehrte man uns gutes Benehmen und Respekt vor unseren Eltern. Aber die Jugend von heute will alles besser wissen und ist immer mit dem Mund vorweg.“
Hesoid (800 v. Chr.)
Offensichtlich ist das Reiben, Auseinandersetzen und verbale Messen mit der älteren Generation Teil der Identitätsfindung und gehört somit zu den Entwicklungsaufgaben der Jugendlichen. Vielleicht wird es Zeit für einen Perspektivwechsel?
Kategorien:Beziehungsarbeit, Herausforderungen
Schlagwörter:Disziplin, Entwicklungsaufgaben, Respekt
geht’s auch HEUTE noch so sehr um’s „Das“, wie zu Hesoid’s Zeiten
statt mehr ums „Wie“?
Ich denke, es geht vor allem darum die Jugendlichen besser zu verstehen, um einschätzen zu können, warum sie was tun und dann kompetent darauf zu reagieren. Und dazu gehört sicherlich auch, das „wie“ mit ihnen zu diskutieren.
Agree! In historischer Dimension zieht sich die Schelte einer sich vermeintlich verschlimmernden Jugend durch sämtliche Epochen (sogar der gute Goethe war nicht frei davon). Hesiod ist dafür ein schönes Beispiel. Allein schon, sich bewusst zu machen, dass ‚rebellisches‘ Verhalten zu einer Identitätsfindung gehört, kann vielleicht bereits ein wenig Verständnis schaffen. Allzu oft ertappe ich mich jedenfalls selbst dabei, jugendliches Verhalten einfach nur als „Respektlosigkeit“ abzutun. Unsere eigenen kleinen Jugendrebellionen verblassen wohl auch einfach zu schnell…